Tourismus neu denken – Zukunft gemeinsam gestalten

Tourismus, Destinationen & Bergbahnen

Der alpine Tourismus ist ein zentraler Pfeiler vieler Regionen und steht gleichzeitig unter starkem Druck. Klimawandel, wirtschaftliche Abhängigkeiten, Fachkräftemangel und gesellschaftliche Spannungen prägen die Gegenwart. Und doch ist der Tourismus weit mehr als ein Wirtschaftszweig: Er stiftet Identität, finanziert Infrastrukturen, schafft Arbeitsplätze und trägt wesentlich zur Lebensqualität bei. Gerade in alpinen Gemeinden ist er nicht Kür, sondern Lebensader. 

Die Herausforderung 

Während Gäste sich entlang von Erlebnisräumen bewegen, orientiert sich die Steuerung meist an politisch- administrativen Grenzen. Die Folgen sind: 

  • zu wenig Abstimmung über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinweg. 
  • Strategien, die punktuell bleiben und wenig Wirkung entfalten. 
  • Projekte ohne langfristige Verbindlichkeit. 
  • Belastungen lokal – Erträge regional verteilt.
  • Das Ergebnis: hoher Einsatz, aber oft zu wenig Wirkung. 

In alpinen Gemeinden ist der Tourismus nicht einfach ein Wirtschaftsbereich. Er ist Teil des täglichen Lebensraums.

Er prägt, wie Menschen arbeiten, wohnen, sich begegnen und ihre Landschaft erleben. Deshalb kann er nicht allein von Betrieben, einer Destinationsmanagementorganisation (DMO) oder der Politik gestaltet werden. Er entsteht aus dem Zusammenspiel der Akteure als Ganzes. Dieses Zusammenspiel zeigt sich in drei grundlegenden Beziehungen, die das Leben in einer Tourismusgemeinde prägen:

Wirtschaft × Mensch →  Co-Creation

Gemeinsames Gestalten: Wertschöpfung entsteht dort, wo Betriebe, Bevölkerung und Politik nicht nebeneinander, sondern miteinander handeln. Sie gestalten gemeinsam, was den Lebens- und Erlebnisraum  ausmacht.

Mensch × Natur → Resonanz

Identität und Lebensqualität: In alpinen Räumen ist Landschaft nicht Kulisse. Sie ist Lebensgrundlage, Verbundenheit, Orientierung. Die Qualität des Zusammenlebens entsteht aus der Beziehung zwischen Menschen und dem Ort, an dem sie leben, nicht aus dessen Nutzung allein.

Natur × Wirtschaft → Regeneration

Tragfähigkeit und Zukunft: Nutzung und Schutz stehen nicht im Widerspruch, sondern im Gleichgewicht. Zukunft entsteht, wenn eine Gemeinde anerkennt, dass ihre wirtschaftliche Grundlage in der Erhaltung ihrer natürlichen Basis liegt.

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Im Zusammenspiel entsteht Resilienz, die Grundlage für lebendige, handlungsfähige und zukunftsfähige Destinationen und Gemeinden. 

Wir glauben daher: Zukunftsfähigkeit entsteht dort, wo Destinationen Resilienz entwickeln. Resilienz bedeutet nicht nur Widerstandskraft, sondern die Fähigkeit, Wandel aktiv zu gestalten. 

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Tourismus ist nicht das, was Gäste tun. Er ist das, was eine Gemeinde bzw. Destination mit ihrem Lebens- und Erlebnisraum macht.

Ein Blick nach vorn – die 4 Zukunftsthesen:

  • Klimawandel wird real. Nachhaltigkeit allein reicht nicht. Zukünftige Entwicklung muss regenerativ und kreislauffähig sein. 
  • Die Zukunft gehört dem Kollektiv. Nur Zusammenarbeit über Zuständigkeiten hinweg sichert Resilienz. 
  • Valuetainment als Schlüssel. Tourismus muss Werteorientierung und Begeisterung verbinden. 
  • Mobility Hubs werden Zentren. Vernetzte Mobilität steigert Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität. 

Wir begleiten Gemeinden, Destinationen und touristische Unternehmen wie z.B. Bergbahnen, die nicht länger verwalten, sondern gestalten wollen. Wesentliche Erfolgsfaktoren sind dabei systemische Denke, partizipative Prozesse, strategische Klarheit sowie eine konsequente Umsetzungsorientierung.

 

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Seraina Schöb
Expertin für Tourismus und Strategie
Wir bringen Ordnung in komplexe Systeme, klären Rollen und entwickeln gemeinsam Zukunftsbilder, die Orientierung geben und umsetzbar sind.